Die Anfänge der Herbert Feuchte Stiftungsverbund gGmbH gehen zurück in das Jahr 1990. Zu dieser Zeit schlossen sich drei Stiftungen in dem „Stiftungsverbund zur Förderung mehrfachbehinderter Gehörloser, Schwerhöriger und Taubblinder in Hamburg und Schleswig-Holstein e. V.“ zusammen.
Es waren dies die Familie Madjera Stiftung, die Stiftung Taubstummenanstalt in Hamburg und die Jobst und Anna Wichern-Stiftung. Bereits vor dem Zusammenschluss waren die drei Stiftungen durch eine über viele Jahre gewachsene Zusammenarbeit miteinander verbunden. Gemeinsames Anliegen der Stiftungen war und ist die Bereitstellung von Hilfen für mehrfachbehinderte hörgeschädigte Menschen und im Fall der Jobst und Anna Wichern-Stiftung von Hilfen für mehrfachbehinderte hörsehgeschädigte Menschen.
Ziele der Gründung eines eingetragenen Vereins waren die „Intensivierung der Zusammenarbeit der drei Stiftungen und eine verbesserte Koordination der jeweiligen Arbeitsbereiche und Aufgabenstellungen“.
Einige Jahre nach seiner Gründung, nämlich 1996, trat auch die Milde Stiftung Hamburger Taubstummen-Altenheim dem „Stiftungsverbund zur Förderung mehrfachbehinderter Gehörloser, Schwerhöriger und Taubblinder in Hamburg und Schleswig-Holstein e. V.“ bei.
Auch nach dem Zusammenschluss und bis zum heutigen Tage behielten alle vier Stiftungen ihre Selbständigkeit und ihre rechtliche Stellung als rechtsfähige Stiftungen des Bürgerlichen Rechtes bei.
Die Vereinssatzung des Stiftungsverbundes sah vor, dass der Verein zur Erfüllung seiner satzungsgemäßen Zwecke auch eigene Einrichtungen führen darf. Und schon wenige Jahre nach seiner Gründung übernahm er die Trägerschaft für je eine ehemalige „Hilfsschule für Hörgeschädigte" in Schleiz/Thüringen (1993) und in Putbus auf Rügen/Mecklenburg-Vorpommern (1994). Diese beiden ehemaligen Schulen konnten bis zum heutigen Tage zu Sonderpädagogischen Zentren mit differenzierten Angeboten für mehrfachbehinderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Hörschädigungen ausgebaut werden.
Diese Ausweitung des Aufgabengebietes des Stiftungsverbundes führte zu einer ersten Namensänderung des Vereins. Der Zusatz in Hamburg und Schleswig-Holstein entfiel, der Zweck, die Förderung mehrfachbehinderter Gehörloser, Schwerhöriger und Taubblinder, bestand weiterhin unverändert.
Eine zweite Namensänderung erfolgte im Jahr 1994. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 80. Geburtstag von Herrn Dr. Herbert Feuchte wurde der Stiftungsverbund in Würdigung des Lebenswerkes des „Vaters der Gehörlosen", wie er häufig genannt wurde, in „Herbert Feuchte Stiftungsverbund zur Förderung mehrfachbehinderter Gehörloser, Schwerhöriger und Taubblinder e. V.“ umbenannt.
Dr. Herbert Feuchte hat sich, vor dem Hintergrund eigener Betroffenheit durch die Geburt seiner hörgeschädigten Tochter, über viele Jahrzehnte mit ausgesprochener Energie, Beharrlichkeit und insbesondere großer menschlichen Wärme für die Belange hörgeschädigter Menschen eingesetzt. Den einzelnen Mitgliedsstiftungen und dem Stiftungsverbund stand er über lange Zeit als Vorstandsvorsitzender zur Verfügung und hat in dieser Funktion, über viele Jahre unterstützt durch Herrn Ulf Müller, die Basis für die heutige Struktur und inhaltliche Ausrichtung der Herbert Feuchte Stiftungsverbund gGmbH gelegt. Dr. Herbert Feuchte verstarb im Jahr 1996 im Alter von 81 Jahren.
Die Umwandlung des Stiftungsverbundes von einem eingetragenen Verein zu einer gemeinnützigen GmbH erfolgte im Jahr 2009. Heute ist diese gGmbH ein soziales Dienstleistungsunternehmen, das zusammen mit seinen Gesellschaftern viele hunderte behinderte Menschen auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben in sozialer Integration unterstützt und begleitet und das insgesamt über 700 Mitarbeiter*innen beschäftigt.